Aus der Kombination frischer Zutaten, traditioneller Herstellungsart und aromatischen Gewürzen erhält man süße und salzige Delikatessen, die jeden Geschmack, sogar auch den der grössten Feinschmecker, befriedigen.Als Vorspeise, Zwischenmahlzeit oder als Beilage zum Hauptgericht serviert man verschiedene salzige Häppchen aus Fleisch, Milch, Gemüse und Obst, um den Appetit anzuregen.Aber in Serbien ist die Mahlzeit erst dann rund, wenn auch noch etwas Süßes serviert wird. Deswegen haben Marmeladen, süße Obst-Konfitüren, Kuchen und andere Köstlichkeiten aus Obst einen besonderen Platz auf dem Esstisch jedes Gastgebers.
Schon jahrhundertelang stellt man auf die gleiche Art diese cremige Köstlichkeit aus Milch her. Die Milch wird langsam erhitzt und das an der Oberfläche gesammelte Milchfett wird entfernt, gesalzen und schichtweise aufgelegt.Kajmak wird mit Proja oder Brot zum Frühstück oder als Vorspeise gegessen. Proja serviert man auch zu Grillfleisch, Kartoffeln, und auch zum Fisch. Nicht verpassen sollte man Gibanica (salzige Pitas), Užička Lepinja (rundes handgemachtes Brötchen) und verschiedenen andere Köstlichkeiten, die aus Teig gemacht werden.
Wenn man die saftige, rote Paprika bäckt, schält und mit Öl und Salz aufkocht und danach Essig einrührt, bekommt man den pikanten Aufstrich, Ajvar. Abhängig von der Paprikasorte kann Ajvar mild oder scharf sein und wird gewöhnlich zum Frühstück mit Brot odersogenannten Uštipci (traditionell frittierte Teigbällchen) gegessen, oder auch als Beilage zum Hauptgericht.
Die Milchproduktion und Milchprodukte gehen in Serbien weit in die Vergangenheit zurück. Es ist bekannt, dass Käse und andere Milchprodukte im mittelalterlichen Serbien häufig und gerne konsumiert wurden. Heute kann man mit Sicherheit behaupten, dass die serbische Liebe zum Käse sich mit der Zeit keinesfalls gemindert hat.Daher ist es auch kein Wunder, dass jedes Gebiet in Serbien sein besonderes Rezept für die Herstellung von Alt-, Jung-, Hart- und Weichkäse hat. Die natürlichen Bedingungen fürs weidende Vieh ergeben einen einzigartigen Geschmack und eine hohe Käsequalität, welche in einem anderen Ort und unter anderen Bedingungen nicht herstellbar sind. Deshalb gibt es in Serbien Käsesorten mit geschützter geografischer Herkunft – Käse aus Stara planina und Pirot, Weißkäse aus Sjenica und Zlatar.
Der Käse aus Stara planina gab der Küche im Südosten Serbiens ein einzigartiges Merkmal. Die Kombination von Schaf- und Kuhmilch gibt dem Käse eine hellgelbe Farbe, einen mildsaueren und pikanten Geschmack, der sehr gut zu den Fleischwurstprodukten passt, weswegen er oft als Vorspeise und zum Schnaps serviert wird.
Auf den Weiden der Sjenica-Pešter Hochebenen werden die Tiere zum Grasen geführt, weswegen die Milch von ausserordentlicher Qualität ist. In ganz Serbien sind die Milch- und Fleischprodukte aus Sjenica sehr gefragt, und bei den lokalen Einwohnern ist der in Salzlake eingelegener Kuhkäse, mit geschützter geografischer Herkunft, besonders beliebt.
Ein Mittagessen ohne den berühmten Zlatar-Käse ist im Zlatargebiet unvorstellbar. Er wird als Vorspeise serviert oder kombiniert mit anderen Lebensmitteln, um verschiedene Spezialitäten vorzubereiten. Heljdopita ist eine typische Delikatesse dieser Region, die man aus dem Zlatar-Weißkäse und Buchweizenblattteig zubereitet.
Der Käse aus Pirot wird nach dem gleichen Rezept hergestellt, wie es die Vorfahren vor mehreren Jahrhunderten gemacht haben. Er wird nur aus Milch und Salz zubereitet. Die besondere Zubereitungstechnologie und Aufbewahrungsweise geben dem Käse die spezifische Textur. Obwohl er zu den Hartkäsesorten gehört, schmilzt er wie Butter auf der Zunge und hat einen unvergleichlichen Geschmack, der für lange Zeit nicht nur im Mund, sondern auch in den Gedanken, verbleibt.
Nichts regt den Appetit an, wie die zahlreichen Fleischwurstspezialitäten. Hergestellt nur aus den besten Stücken von rotem Fleisch und gewürzt nach individuellen Familienrezepten werden die serbischen Fleischwurstprodukte durch Räuchern oder unter Zugluft getrocknet, weswegen man sie lange aufbewahren kann und ihnen einen aussergewöhnlichen Geschmack verleiht.
Das Gebiet Pirot birgt noch eine serbische Spezialität – die berühmte „gebügelte Wurst“. Sie lockt nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch das merkwürdige Aussehen Feinschmecker an. Die Wurst, die unter Zugluft getrocknet wird, wird vom besten Rind-, Schaf-, Ziegenfleisch, verschiedenen Kräutern und Heilkräutern hergestellt. Die spezifische flache Form verdankt sie dem täglichen Bügeln mit einer Glasflasche, wodurch die Luft aus der Wurst herausgedrückt wird.
Užička Pršuta wird aus reinem Rindfleisch hergestellt und ist das Wappenzeichen des Dorfes Mačkat und dessen Umgebung. Es ist nicht nur durch die spezielle rosa Farbe und den Geschmack erkennbar, sondern auch durch den intensiven Buchengeruch. Denn für den traditionelle Trocknungsprozess wird bis heute Buchenholz für die Räucherung verwendet.
Die Wurst wird aus klein geschnitzeltem Fleisch und rotem Paprikagewürz hergestellt. Da sie Appetitanregend ist, wird sie oft als Vorspeise serviert. Kuleni unterscheiden sich nach Form und Schärfe. Besonders geschätzt wird der Kulen aus Petrovac, mit geschützter geografischer Herkunft, der wegen seiner Schärfe auch „Drachenwurst" genannt wird.
Sudžuk-Wurst wird von den besten reifen Rindfleischstücken der Rinder der Pešter-Sjenica Hochebenen hergestellt. Sie riecht nach dem Rauch von offenem Lagerfeuer, wo der Trocknungsprozess stattfindet. Salz, Knoblauch und rotes Paprikapulver runden das Aroma ab. Die Sudžuk-Wurst ist leicht erkennbar, da sie wie ein Hufeisen aussieht.
Wenn Schweinefleisch zusammen mit Speck in einem großen Topf gekocht wird, bekommt man fadendünne Fleischstücke die man Duvan čvarci (Tabak-Tschwartzi) nennt. Man sagt “je dünner desto besser”, und man isst sie meistens mit warmen Brot und rohen Zwiebeln.
In Serbien werden neben zahlreichen salzigen Köstlichkeiten auch süße Speisen zubereitet. Diese serviert man zum Frühstück, als Zwischenmahlzeit oder am Ende der Mahlzeit, als einen geschmackvollen Abschluss.
Der Obstanbau ist in Serbien weit verbreitet, was das Land zu einem der weltweit größten Exporteure von u.a. Himbeeren, Äpfeln, Pflaumen macht. Die fruchtigen und leckeren Früchte aus den serbischen Obstplantagen sind voller Vitamine. Am häufigsten werden die Früchte frisch gegessen, aber es werden aus ihnen auch gerne verschiedene Pitas und Kuchen gemacht. Oft kocht man aus ihnen auch Obst-Konfitüre und Marmelade.
Die typische serbische Süßspeise – gekochte Obst-Konfitüre – erhält man indem man Obst, Wasser und Zucker vermischt und auf leichter Hitze kocht. Gekochte Obst-Konfitüre muss man achtsam rühren, damit das Obst nicht zerfällt. Am Ende bekommt man einen Sirup mit Obststückchen, die wie kandierte Früchte aussehen. In Serbien ist ist es Brauch, Gäste mit gekochter Obst-Konfitüre und Wasser willkommen zu heißen, damit sie sich von ihrer langen Reise erholen können.
Einheimische serbische Marmelade wird aus frischem Obst zubereitet. Sie werden in großen Mengen gekocht, in Gläser gegeben, und übers ganze Jahr hinaus langsam aufgebraucht. Sie sollten unbedingt die Pflaumen-Marmelade probieren, die mit Butterbrot gegessen oder als leckere Zutat in den Kuchen gegeben wird. In Serbien können Sie z.B. köstliche Feigen-, Himbeeren-, Aprikosen-, Birnenmarmeladen probieren, die nach traditionellen Rezepten und ohne Zusatzstoffe zubereitet werden.
Serbien ist einer der größten Himbeerexporteuren der Welt. Auf den lokalen Märkten, aber auch welweit ist vor allem die Himbeere aus der Gegend von Arilje, mit geschützter geografischer Herkunft, sehr geschätzt. Aufgrund des großen Gewinns, den die Himbeeren den Obstanbauern einbringen, nennt man die Himbeeren auch „das rote Gold". Aus Himbeeren werden Obstsäfte, Marmelade und Himbeer-Konfitüre hergestellt. Der leichte, duftige Himbeerkuchen ist ein echter Genuß für alle Sinne.
In Serbien sind Pflaumen von besonderer Bedeutung – viele halten sie sogar für ein Markenzeichen Serbiens. Der serbische Esstisch ist ohne Pflaumenschnaps (Šljivovica) unvorstellbar. Man verwendet Pflaumen auf verschiedene Weise – frisch, getrocknet, als Marmelade oder Pflaumen-Konfitüre. Man macht auch den unwiderstehlichen Pflaumenkuchen, dessen Rezept von Generation zu Generation übertragen wird.
Boskop, Jonagold, Schumatovka und Petrovatscha (alte einheimische Apfelsorten), Budimka – das sind nur einige der zahlreichen Apfelsorten, die in den serbischen Obstgärten angebaut werden. In Serbien glauben viele, dass ein Apfel pro Tag das Immunsystem stärkt und den Körper mit Vitaminen versorgt. Aus Äpfeln werden Apfelsäfte, Torten und leckere Kuchen zubereitet, oft mit Zugabe von etwas Zimt.Einen besonderen Platz unter den Apfelsüßspeisen nimmt Suva (trockene)-Pita ein, die aus einem dünnen Blätterteig gemacht und mit geriebenem Obst und Zimt befüllt wird. Diese knusprige Pita ist bei der lokalen Bevölkerung sehr beliebt und man findet sie überall – in Restaurants, Bäckereien, sogar in großen Supermärkten.
Dieses “flüssiges Gold” – Honig mit sehr guter Qualität – wird im Homolje-Gebirge, in Ostserbien, hergestellt. In Serbien beginnt man den Tag mit einem Teelöffel Honig und einem Glas Wasser, denn man meint, dass Honig eine Quelle der Gesundheit und Vitalität sei. Auf dem Homolje-Gebirge wachsen zahlreiche Heil-, seltene und honigrbringende Kräuterarten, die dem Honig eine besondere Qualität geben – und deswegen hat der Honig aus Homolje eine geschützte geografische Herkunft.