Auf den Hängen von Fruška Gora liegen 17 mittelalterliche Klöster. Dieses Gebirge avancierte zu Zeiten, als unter dem Druck der türkischen Eroberung der Sitz des geistigen Lebens nach Norden in das damalige Österreich-Ungarn verlegt wurde, zum Ort der serbischen Renaissance.
Die Klöster in Fruška Gora wurden im einzigartigen Stil des serbischen Barocks erbaut, in dem das Erbe der Zeit der Nemanjidi mit westeuropäischen Einflüssen kombiniert wurde. Überall in Fruška Gora entstanden Klöster mit hohen und prunkvollen Glockentürmen sowie prachtvoll geschnitzten Barock-Ikonostasen.
Auf den südlichen Hängen von Fruška Gora liegt das Kloster Jazak aus dem 18. Jahrhundert. Dieses Kloster entstand unweit vom alten Jazak, welches im 16. Jahrhundert errichtet wurde und gemeinsam mit der Dreifaltigkeitskirche eine architektonische Einheit bildet.
Die Klosterkirche wurde in Dreiblattform erbaut, und zwar mit einer Kuppel oberhalb des zentralen Teils und einem hohen Barock-Glockenturm im westlichen Frontalteil. Auf der in ursprünglicher Form erhaltenen Ikonostase kann man die üblichen Ansätze für die Verzierung der Altar-Apsis erkennen. Das Innere des Klosters ist durch drei prachtvolle mit Ikonen verzierte Thronen geschmückt.
Das Kloster Krušedol auf den südostlichen Hängen von Fruška Gora ist eine Stiftung von Bischof (Wladika) Maksim Branković. Als Familienmausoleum erbaut, wurde es im Jahr 1716 niedergebrannt. Die sterblichen Überreste der Familie wurden überall zerstreut. Nur 6 Jahre später begann die Erneuerung, die in dem heutigen Aussehen des Klosters resultierte.
In dem im Barockstil mit glänzend weißer Fassade erbauten Kloster findet man die ursprüngliche Ikonostase, an der ein monumentales Kreuz und die Kreuzigung von Jesu Christi abgebildet sind, sowie Teile von Fresken, die vor der Erneuerung erschaffen wurden. In Krušedol wurden wichtige Persönlichkeiten der serbischen Geschichte beigesetzt, einschließlich König Milan Obrenović und Fürstin Ljubica Obrenović.
Auf den südlichen Hängen von Fruška Gora liegt das Kloster Gregeteg, welches der Überlieferung nach durch den serbischen Despoten Vuk Branković für seinen Vater Grgur errichtet wurde, nach dem das Kloster auch benannt wurde. Das gesamte Klosteranwesen wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erneuert. Dabei wurde ihm eine Barock-Gestalt verliehen.
Die Kloster-Kirche verfügt über eine achtseitige Kuppel, einen Grundriss in Kreuzform sowie hohen Glockenturm mit prägender länglicher, kegelförmiger Kappe, die aus weiter Ferne sichtbar ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden hier auch Herbergen erbaut, die die Kirche umrunden. Die ursprüngliche Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert wurde bei der Erneuerung vernichtet. Heute sind in der Kirche prachtvolle festliche Fresken zu sehen, die von dem ruhmvollen serbischen Maler Uroš Predić 1901 und 1902 gemalt wurden.
Unweit von Grgetega liegt Velika Remeta mit der dem Heiligen Dimitri gewidmeten Kirche. Man vermutet, dass dieses Kloster durch den serbischen König Dragutin Ende des 15. Jahrhunderts erbaut wurde. Nach der Zerstörung durch die Türken wurde es erst im 18. Jahrhundert erneuert.
In Velika Remeta befand sich einst ein großes Skriptorium (Klosterschreibstube). Hier wurde einer der ersten Reiseberichte der serbischen Literatur geschrieben. In der Architektur dominiert der siebenstöckige Glockenturm, wobei eine Kombination von Stein und Ziegel dem Kloster das Aussehen einer Festung verleiht.
Das Kloster Novo Hopovo, im 15. oder 16. Jahrhundert erbaut, nimmt eine besondere Stellung unter den Klöstern von Fruška Gora ein. Hier werden die sterblichen Überreste des berühmten heiligen Kriegers Theodor Tiro aufbewahrt, die im Jahre 1555 in die ältere Kirche von Novo Hopovo überführt wurden.
Seine besondere Schönheit verleihen dem Tempel die originelle mit Säulen umringte Kuppel sowie die im post-byzantinischen Stil unter dem Einfluss der Fresko-Malerei von Athos und der italo-kretischen Schule bemalten Fresken. Unter den zahlreichen aus dem 17. Jahrhundert stammenden Fresken nehmen die Darstellungen der Reihe des Martyriums der Apostel eine besondere Stellung ein.
Seit seiner Gründung im 16. Jahrhundert durchlief das Kloster Vrdnik mehrere Entwicklungsstufen. Ende des 17. Jahrhunderts zogen die Mönche aus dem Kloster Ravanica hier ein. Aus diesem Grund wird dieses Kloster heute noch oft als „Ravanica von Srem“ genannt. Die Mönche haben die sterblichen Überreste des serbischen Fürsten Lazar mitgenommen. Ein Teil davon ist heute noch in Vrdnik ausgestellt.
Die Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen. Am selben Ort entstand im Jahre 1811 ein Gebäude in größerem Umfang und mit Fresken, die von den besten serbischen Malern dieser Zeit gemalt wurden.
Im westlichen Teil von Fruška Gora liegt das Kloster Šišatovac, welches im 16. Jahrhundert an der Quelle des Flusses Remeta erbaut wurde. Im Barockstil mit einem hohen Glockenturm und einer Kuppel entworfen, ist Šišatovac auch für seine üppig eingeteilten Fassaden bekannt, wodurch es sich von anderen Klöstern der Fruška Gora-Gemeinschaft unterscheidet. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war dieses Kloster als Treffpunkt gebildeter Serben dieser Zeit bekannt.
Das Kloster Beočin mit der Christi Himmelfahrt gewidmeten Kirche wird zum ersten Mal im 16. Jahrhundert erwähnt. Sein heutiges Aussehen verdankt es einer umfassenden Erneuerung im 18. Jahrhundert.
Die Kirche hat einen länglichen, einschiffigen Grundriss und eine hohe achtseitige Kuppel, an welcher die Einflüsse verschiedener Stilepochen zu erkennen sind. Die Fresken im Kloster Beočin wurden durch bekannte serbische Ikonenschreiber aus dem 18. Jahrhundert gemalt.