Die Jahrhunderte langen Einflüsse der verschiedenen Kulturen Belgrads prägten die einmalige Mischung des kulinarischen Kosmopolitismus und der lokalen Tradition.In dieser Vielfalt entfaltete die Hauptstadt von Serbien auch eigenartige Geschmacksrichtungen, Gewohnheiten und Rituale, die ihre gastronomische Palette zieren.
Das reichhaltige gastronomische Angebot animiert dazu, jedes Mal etwas Neues zu verkosten.Die Kneipen in der Skadarlija, einer kuscheligen altertümlichen, mit Kofpstein gepflasterten Belgrader Straße, bewahren die nationale Küche und das freigeistige Flair der Stadt vor der Vergessenheit. Diese Straße war einst Mittelpunkt des städtischen Lebens, ein Ort, wo viele prominente Belgrader bis in die frühen Morgenstunden mit bosnischen Liebesblues-Liedern und feucht-freulicher Unterhaltung gefeiert hatten. Heute erlebt man bei einem Spaziergang durch diese Straße eine Art Zeitreise in diese künstlerisch-freigeistige Zeit.Die Belgrader Kulinargeschichte wird durch den Zemun- und Neubelgrader Kai bereichert, einer betörenden Promenade mit mehrere Jahrhunderte langer Flussfischer-Tradition, aus der sich Fischspezialitäten entwickelten, die zu einem Besuch der Restaurants an den Ufern der blauen Donau einladen.
Wenn Sie Lust auf etwas Süsses verspüren, so bestellen sie die Moskau-Schnitte, einen originellen Belgrader Kuchen, der im berühmten Moskau-Hotel entstanden ist, aber heute in fast allen Restaurants der Hautpstadt angeboten wird.
Zu den Alltagsritualen von Belgrad gehört das unumgängliche Kaffeetrinken. Egal, wo man hingeht, zu jeder Tageszeit findet man gut besuchte Lokale. Bei schönem Wetter kann man eines der zahlreichen Freiluftrestaurants oder Cafés aufsuchen, einen Kaffee im Freien genießen und das dynamische Stadtleben an sich vorüber ziehen lassen. In Belgrad trinkt man den Kaffee zum Guten Morgen und nach dem Mittagessen mit Geschäftspartnern. Ausgehend von der einmaligen Textur des „hausgemachten“ gekochten Kaffees mit Kaffeesatz bis hin zu weltweit bekannten und hier etablierten Kaffeesorten – der Kaffee ist dafür da, um einen Tag abzurunden.
Abgesehen vom Ritual des Kaffeetrinkens besteht fast die Pflicht, Wein und Schnaps zu verköstigen, den man fast auf Schritt und Tritt probieren kann. Belgrad zählt zu den seltenen Hauptstädten weltweit mit eigenen Weinbergen, sodass man hier echte „Hauptstadtweine“ aus den Trauben von den Donauufern sowie den Hängen des Kosmaj und Avalas genießen kann.
Zu den zahlreichen Obstschnäpsen zählen Sliwowitz, Honigschnaps, Marillenschaps und Quittenschnaps, den die Besucher sowohl für den „eigenen Verzehr“ („für die eigene Seele“) als auch als Geschenk für Freunde gerne mitnehmen.