Die erste Siedlung an diesem Ort wurde durch die alten Kelten erbaut. Daraufhin entstand dort eine wichtige römische Festung, die später von den Türken, Österreich-Ungarn und Serben abgerissen und ausgebaut wurde. Zu türkischen Zeiten diente diese prunkvolle Festung dazu, den Feind bereits fernab vom Bergfried zu erspähen und sich in Ruhe auf den Kampf vorzubreiten. Sie wurde deswegen Kalemegdan genannt (türk. „Kale” – Festung und „Megdan“ – Feld).
Wenn man vom Plateau am Sieger-Denkmal auf die Mündung der Save in die Donau hinaus schaut, kann man sich leicht vorstellen, wie die Heeresführer am selben Ort ihre Pläne für den nächsten Kampf geschmiedet hatten.
Heute ist es ein Ort, an dem regelmäßig Kultur-, Kunst- und andere Veranstaltungen stattfinden und der auch zu einem Spaziergang und magischen Ausblick auf den Verlauf beider Flüsse und darüber hinaus hin zu den modernen Umrissen von Novi Belgrad einlädt.
Beim Spaziergang durch den Kalemegdan kann man in die Vergangenheit eintauchen und diese erforschen, indem man die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Festung besucht wie z.B. das Militärmuseum, den Römischen Brunnen, das Grab der Nationalhelden, die Gallerie des Naturmuseums sowie zwei orthodoxe Gebäude: die Rosenkirche und Kirche der Heiligen Petka.
Der größte orthodoxe Dom Südosteuropas wurde symbolisch an dem Ort erbaut, wo dem Glaube nach die Reliquien des Heiligen Sava, des ersten Erzbischofs der Serbischen Orthodoxen Kirche, verbrannt worden sein sollen.Dank seiner Monumentalität nahm dieser Dom einen herausragenden Platz in der städtischen Silhouette ein und wurde so zu einem der wichtigsten Wahrzeichen des modernen Belgrads.
Der Innenbereich des Doms wurde mit komplexen Mosaiken aus Naturstein und Glas ausgestattet, die gemeinsam großartige Kompositionen bilden wie z.B. die Christi Himmelfahrt, die unter der zentralen Kuppel untergebracht sind.
Ein Spaziergang auf dem Kopfsteinpflaster von Kosančićev Venac führt Sie in das 19. Jahrhundert, aus dem auch viele seiner Gebäude stammen.
Unter den zahlreichen Gallerien, Weinkellern und Cafés, die diesem Stadtteil ein besonderes künstlerisches Flair verleihen, ragen die Residenz der Fürstin Ljubica, die der serbische Fürst Miloš Obrenović seiner Frau schenkte und die nun in ein Museum umgewandelt wurde, mit ihrer Schönheit sowie die Kirche des Heiligen Erzengels Michael, in welcher der Volksaufklärer und Sprachreformer Dositej Obradović und Vuk Karadžić begraben wurden, heraus.
In Belgrad kann man zahlreiche Museen besuchen, in denen sowohl das kulturelle und künstlerische als auch das industrielle und wissenschaftliche Erbe unseres Landes aufbewahrt werden.
Im Historischen Museum von Serbien werden mittelalterliche Flaggen, alte Landkarten, königliche Krönen und seltene Fotos aufbewahrt, die durch mehrere Jahrhunderte Geschichte dieser Region führen.
Im Ethnographischen Museum in Belgrad werden Volkstrachten, Hausrat, Basteieleien und andere Artefakte ausgestellt, die den Alltag der hiesigen Bevölkerung im Laufe der Jahrhunderte zeigen.
Im Museum der Geschichte Jugoslawiens kann man über die ständige Ausstellung der Geschenke aus Staatsbesuchen, Gegenstände aus dem fotographischen und Dokumentationsbau sowie zahlreiche thematische Ausstellungen, in denen das komplexe jugoslawische Erbe dargestellt wird, alles über den ehemaligen sozialistischen Staat erfahren.
Das Naturwissenschaftliche Museum besitzt reichhaltige Sammlungen an Mineralien und Fossilien von pflanzlichen und tierischen Arten, die im Gallerieraum des Naturwissenschaftlichen Museums auf Kalemegdan ausgestellt sind.Das Museum der modernen Kunst versammelt die besten Werke der jugoslawischen und serbischen Kunst aus dem 20. und dem 21. Jahrhundert.