Im 14. Jahrhundert war das Gebiet von Kosovo und Methochien der politische und geistige Sitz des mittelalterlichen Serbiens. Damals errichtete der serbische König Milutin auf einem verhältnismäßig kleinen Gebiet mit Hilfe der besten byzanthinischen Baumeister über 40 Klöster.Der Einfluss der byzantinischen Kunst ist sowohl in der Architektur und im Innenbereich der Kirchen, als auch in den Fresken, die seit Jahrhunderten für Bewunderung bei Besuchern und der fachkundigen Öffentlichkeit sorgen, sichtbar. Hier kann man so manche Meisterwerke nicht nur serbischer, sondern auch von weltweiter Fresken-Malerei sehen.
Wegen des hohen kulturhistorischen Wertes dieser großartigen Gebäude und der darin befindenden Schätze wurden die Klöster Dečani, Gračanica und das Patriarchenkloster Peć gemeinsam mit der Kirche der Muttergotes Ljeviška in Prizren in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Das Kloster Gračanica wird von vielen als eines der schönsten Denkmäler der serbischen mittelalterlichen Architektur betrachtet. Bekannt ist es für seine harmonischen Proportionen und starken Wände aus Quader- und Ziegelsteinen. Vom prunkhaften Klosteranwesen aus dem 14. Jahrhundert blieb eine der Verkündigung des Herrn gewidmete Kirche übrig.Die Fassaden sind reichlich mit Ziegeln und Steinen geschmückt und vermitteln bereits auf den ersten Blick ein Gefühl von Festlichkeit und Monumentalität. Fünf Kuppeln sind rhytmisch auf Stützelementen in verschiedenen Höhen aufgebaut und heben den kreuzförmigen Grundriss der Kirche vertikal hervor.
Die Fresken in Gračanica wurden im Stil der serbischen und byzantinischen Kunst aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert bemalt und sind gut erhalten. Äußerst detailliert und magisch schön geben diese Fresken die prominenten historischen Persönlichkeiten dieser Zeit wieder. Im Eingangsbereich der Kirche sieht man – mit hellen Farben gemalt als eindrucksvollen Kontrast zu dem dunkelblauen Hintergrund - Porträts der Stifter der Kirche, von König Milutin und seiner Frau Simonide. In Gračanica wurden zum ersten Mal die Angehörigen der Nemanjidi-Dynastie abgebildet.
Unweit der Stadt Peć befindet sich das Patriarchenkloster Peć, ein großes Klosteranwesen, welches vier aneinander aufgebaute Kirchen umfasst, die ein in sich geschlossenes Ensemble bilden.Die älteste darunter, die Kirche der Heiligen Apostel, wurde im dritten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts erbaut und zum neuen Sitz des serbischen Erzbistums erklärt. Am Anfang des 14. Jahrhunderts wurden hier die Kirchen des Heiligen Dimitri, die Muttergotteskirche sowie die kleine Kirche des Heiligen Nikolaus, errichtet.
An den Wänden der Kirchen von Peć kann man die ganze Geschichte der verschiedenen Stile der mittelalaterlichen Fresko-Malerei ablesen. Die Fresken im Patriarchenkloster von Peć entstanden im Zeitraum vom 14. bis 18. Jahrhundert.
Die Fresken in der Kirche des Heiligen Dimitri wurden in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gemalt und sind von zahlreichen Details geprägt. Im Eingangsbereich der Kirche sieht man die Porträts der serbischen Herrscherdynastie Nemanjidi, ein oft vorzufindendes Motiv an den Wänden mittelalterlicher serbischer Klöster. In dieser Kirche befindet sich auch eine Schatzkammer mit Ikonen, handschriftlich erstellten Büchern und anderen Gegenständen. Hier wurde der serbische König Dušan gekrönt, der mächtigste unter allen serbischen Herrschern, während dessen Herrschaft der serbische mittelalterliche Staat den Höhepunkt seiner Macht erreichte.
In der Nähe des Patriarchenklosters Peć liegt das größte kirchliche Gebäude des mittelalterlichen Serbiens, das Kloster Dečani. Erbaut wurde es von Stefan Uroš III Dečanski im 14. Jahrhundert. Es diente sowohl als Heiligtum als auch Familienmuseum.
Die Struktur des byzanthinischen Tempels wurde von einer romantischen Fassadenverarbeitung mit sich abwechselnden horizontalen Reihen von hellgelbem und purpur-rotem Marmor mit zahlreichen Skulptur-Verzierungen gekleidet. Geprägt wird der Tempel auch von einer einzigartigen Kuppel mit einer eindrucksvollen Höhe von 28 Metern.
Im Mittelalter war dies der Treffpunkt für gebildete Menschen und Künstler, die das Kloster mit über Tausend einzelnen Figuren und Szenen aus der Geschichte des Christentums, eingeteilt in über 20 Reihen, einschließlich der Porträts der Stifter und anderer Angehörigen der Nemanjidi-Dynastie, malten.
Dečani ist auch eine der seltenen serbischen Kirchen, in welchen die ursprüngliche Ikonostase aus Holz und ein Großteil von Ikonen aus dem 14. Jahrhundert aufbewahrt wurden. In der Schatzkammer des Klosters befinden sich etwa 60 Ikonen, die im Zeitraum vom 14. bis 17. Jahrhundert erschaffen wurden, sowie zahlreiche Manuskripte, Bücher und kirchliche Gegenstände.
Die Kirche der Muttergotes Ljeviška wurde im 14. Jahrhundert auf den Überresten der Kirche aus dem 13. Jahrhundert als Stiftskirche von König Milutin erbaut. Der Kirchenarchitekt und leitende Baumeister Nikola fügte die Überreste der alten dreischiffigen Kirche mit dem neuen kreuzförmigen Tempel zusammen, um einen großartigen fünfschiffigen Bau zu errichten, der mit sich gegenseitig abwechselnden Schichten von Ziegelstein und Kalksinter erbaut wurde.
Eine wichtige künstlerische Hinterlassenschaft dieser Kirche bilden auch zwei Schichten von Fresken, welche die Entwicklung der mittelalterlichen Malerei bezeugen. Drei erhaltene Fresken aus dem 13. Jahrhundert (Hochzeit zu Kana, Heilung des Blinden und Die Muttergottes mit Christ, dem Ernährer (der Armen)) sind von einem klangvollen Kolorit und grandiosen Format der Kompositionen geprägt.
Aus der zweiten Schicht der Fresken, die im Zeitraum 1310-1313 gemalt wurden, ragen insbesondere die Porträts von Nemanjidi und Klosterstifter in einer übernatürlichen Größe heraus. Eine merkliche Vervielfältigung der Anzahl von Figuren sowie ein hervorgehobener Stellenwert von Symbolismus, Allegorie und Personifizierung stehen für eine Stiländerung in der mittelalterlichen Fresko-Malerei am Anfang des 14. Jahrhunderts.
Wegen seines hohen kulturellen Werts wurde die Kirche Muttergottes Ljeviška in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Der Legende nach wurde Devič durch den Despoten Đurađ Branković in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Andenken an seine jungfräuliche Tochter erbaut. Von dem ursprünglichen Klosteranwesen, welches mehrmals erneuert und ausgebaut wurde, blieb bis heute nur eine Kirche mit einem halbrunden Gewölbe erhalten, in der die sterblichen Überreste von Joanikije Devički liegen.Joanikije wurde auch in einer der ältesten Fresken im Kloster verewigt.
Die Wände von Devič sind mit drei unterschiedlichen Freskenschichten verziert, wobei die ältesten aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und die jüngsten aus dem 19. Jahrhundert stammen. Im 16. und 17. Jahrhundert befand sich in Devič auch ein hochgeschätztes Skriptorium (Klosterschreibstube), in dem kirchlichen Manuskripte vervielfältigt wurden.
Das Kloster Banjska wurde durch den serbischen König Milutin im 14. Jahrhundert als Stiftskirche und Mausoleum erbaut. Die äußeren Wände von Banjska sind mit massiv behauenem Stein aus weißem und rotem Marmor und grauem Serpentinit verziert. Die architektonische Plastik stellt eine Synthese aus byzanthinischer und romanischer Kunst dar und war vor allem im westlichen Portal stark ausgeprägt.
Die meisten Verzierungen und architektonischen Kleinfiguren wurden aus dem Kloster entfernt. So befindet sich eine der am besten erhaltenen Figuren, die eine Abbildung der Muttergottes mit Christ in den Armen darstellt, in einer naheliegenden Kirche im Dorf Sokolica.
Während der türkischen Herrschaft wurde das Kloster Banjska in eine Moschee umgewandelt.