Im Kalksteinberg Babina Glava in Ostserbien liegt die Resavska Höhle, deren Alter auf 80 Millionen Jahre geschätzt wird. Das macht sie zu einer der ältesten Höhlen in Serbien.
Machen Sie einen Rundgang durch die Höhle auf dem befestigten Rundweg, der sowohl auf der oberen als auch unteren Ebene durch alle 8 Säle führt. Der Rundgang beginnt im „Saal der zusammengewachsenen Säulen oder Kolonnaden“, der seinen Namen den zahlreichen gelblichen Säulen zu verdanken hat, die durch das Zusammenwachsen der sich durch die gesamte Höhle erstreckenden Stalaktiten und Stalagmiten entstanden sind.
Der Weg führt weiter zum „Saal der Bienenstöcke“, der seinen Namen wegen einer Gruppe von 3 Stalagmiten erhalten hat, die alten aus Schlamm und Äste gebauten Bienenstöcke ähneln. Der zweite und dritte Saal sind mit einem Kanal aus roter Brekzie verbunden, die sich aus Fragmenten unterschiedlicher Felsen, zusammensetzt. Die rote Brekzie ist eine Besonderheit der Höhle von Resava, denn man findet sie in anderen europäischen Höhlen äußerst selten.Bei einem Spaziergang durch den „Schluchtenkanal“ erreichen Sie den dritten Saal, den man „Vorhalle der Geschichte“ nennt. Darin fand man eine steinerne Axt, Speerspitzen, eine Feuerstätte der prähistorischen Menschen sowie den Schädel einer ausgestorbenen Tierart, Vorfahren des Polarfuchses.
Hier befinden sich auch steinerne Höhlenvorhänge, die wegen ihrer interessanten, nach Musik klingenden Geräusche „Höhlenorgel“ genannt wurden.
Nachdem Sie durch einen großen künstlichen Tunnel gegangen sind, erreichen Sie den „Kristalna Saal“, der reich an Skulpturen aus weißem, gelbem und rotem Kristall ist. In diesem Teil der Höhle zieht vor allem eine tiefe Senke in der Wand des Saales die Aufmerksamkeit der Touristen auf sich, da sie teilweise von Stalaktiten und Stalagmiten umschlossen ist und einem Gefängnisgitter ähnelt. Deswegen nennt man diese Senke auch “Kavez” (Käfig).
Durch einen Gang voller Trennsäulen, bekannt auch unter dem Namen „Einzimmerwohnungen der Höhle“, erreichen Sie den „Konzertsaal“. Wie man der Bezeichnung entnehmen kann, ist seine Akustik ausgezeichnet. Mit seiner Menge und Schönheit an Höhlenskulpturen überbietet er alle anderen Säle in der Höhle von Resava. In ihm befinden sich unter anderem ein rot-weißer Stalagmit, der als „Statue der Mutter mit dem Kind“ bezeichnet wird sowie der Stalagmit „Die Höhlensphynx“. In der Mitte des Saales sieht man die tragende Säule, auf die sich die gesamte Höhle stützt. Eine 20 Meter hohe und 12 Meter breite Säule, die sich aus Kalksteinblöcken, den sogenannten „Wirbeln“, zusammensetzt und durch den zeitlichen Wechsel zwischen Trockenheit und Feuchtigkeit in der Höhle entstanden sind.
Der Saal von Boban wurde nach dem jüngsten Speleologen benannt, der dort hineingegangen ist, und ist für seine Wandskulpturen bekannt, die wegen ihrer ungewöhnlichen Form einer Ansammlung menschlicher Schädel ähneln und deswegen dem Denkmal Ćele Kula ihren Namen verdanken. Aus dem Saal von Boban erreicht man über eine kleine Gallerie den siebten Saal der Resava Höhle namens „Koralkanal“.
Hier werden Sie weltweit einmalige Skulpturen sehen. Entstanden sind diese durch die Luftströmung, die Wassertropfen und Tonteilchen jahrhundertelang an die Wände des Saales festband und somit eine einmalige korallenförmige Verzierung hinterließ.
Am Ende des Rundgangs gehen Sie kurz vor dem Verlassen der Höhle noch durch den „Schlammsaal“, der wenig Höhlenskultpuren aufweist und nach den mit Ton bedeckten Wänden benannt wurde.
Die Naturliebhaber können ihren Streifzug auf den Hängen des naheliegenden Gebirges Beljanica fortsezten. Hier können Sie neben der Karstquelle Veliko Vrelo und den hohen Karst-Hochebenen noch den Wasserfall Beli Buk besichtigen, der von einer Höhe von über 20 Metern die Felsen runterstürzt und einen atemberaubenden Anblick liefert.
In der Nähe der Höhle befindet sich das Kloster Manasija, das als eine Stiftung des Despoten Stefan Lazarević im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Das Klosteranwesen mit seiner großen Kirche, einem Essraum und 11 Türmen ist eines der wichtigsten Denkmäler der mittelalterlichen Kultur in Serbien.