In der Region Kučevo in Ostserbien gibt es viele Höhlen, was sie zu einem wahren Paradies für Höhlenforscher macht. Neben Höhlen von außergewöhnlicher Schönheit, wie Dubočka und Ceremošnja, gibt es in der Region auch die Höhle Ravništarka, ein durch Gesetz geschütztes Naturdenkmal.
Die Ravništarka-Höhle ist eine sogenannte Flusshöhle, durch die der Ponorac-Bach fließt. Die Quelle dieses Baches liegt mehrere Kilometer flussaufwärts, in der etwas kleineren Bisina-Höhle.
Im Verwaltungsgebiet der Gemeinde Ravanište gelegen, verdankt die Ravništarka-Höhle ihren heutigen Status den jungen Männern aus den umliegenden Dörfern, die sie erstmals vom Eingang bis zum Ende durchquerten und so den Weg für Höhlenforscher ebneten. Heute ist die Höhle Ravništarka detailliert vermessen und für Besucher zugänglich, die die Höhle auf einem Weg von etwas mehr als einem halben Kilometer durchqueren können. Die Höhle ist reich an Decken- und Wandmineralien und bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich mit der Formen- und Mineralien-Vielfalt vertraut zu machen.
Der erste Teil der Höhle, der Sava-Kanal, erstreckt sich über eine Länge von 88 Meter bis hin zum zweiten Teil, den Jugendkanal. Der Jugendkanal ist etwa 70 Meter lang und mit üppigen Stopfsteinen ausgestattet. Der nächste Höhlenabschnitt, der Schwanensee, ist nach dem kleinen See und der schwanenähnlichen Gestalt in seiner Mitte benannt. In diesem Teil können die Besucher auch ein natürliches, kompliziertes Netz von Draperien und Stalagmiten sehen, das an eine Harfe erinnert, sowie eine beeindruckende Reihe von Säulen, die als See-Feen (Vile jezerkinje) bekannt sind. Das schön geformte Wandschmucksystem aus glitzerndem Kalzit, wegen seiner außergewöhnlichen Schönheit auch bekannt als die Schöne Ravništarka, ist nicht nur am Schwanensee, sondern in der gesamten Höhle zu finden.
Folgt man dem Hauptkanal, gelangt man zu einem kleinen Saal mit weißer Decke, an dem unzählige massive Stalaktiten hängen, die diesem Teil der Höhle ein märchenhaftes Aussehen verleihen. Genau wegen dieser märchenhaften Atmosphäre wird es als Weißes Schloss bezeichnet. Unter der weißen Decke findet man ein weiteres Tropfsteingebilde, die schneeweiße Muschel, die dreieinhalb Meter in die Höhe steigt und den Namen Schneewittchens Balkon erhielt.
Das weiße Schloss weicht dem Leopard-Kanal, der wegen seiner seltsamen Muster an Decke und Wänden so genannt wird. Danach gelangen Besucher in den einzigen echten Saal in der Höhle, das schwarze Schloss. Die schneeweißen Höhlenminerale, die sich entlang schwarzer Felsen in dieser Halle ausbreiten, bilden einen markanten Kontrast.
Als nächstes betritt man den Quellkanal, der von einer Gruppe von Stalaktiten namens Glavonje und einem großen weißen Kalksteingebilde, dem so genannten Weißen Tor, geschmückt ist. Der letzte Teil der Höhle heißt Dušan's Gallerien. Dem Mann Dušan Nedeljković wird der Bau der Straßen zugeschrieben, die die Besucher zu den Höhlen von Ravništarka und Ceremonja bringen.
Zum Abschluss des Besuchs der Höhle Ravništarka kann auf dem darüber liegenden Plateau ein Souvenir erworben werden, das an den Höhlenbesuch erinnern wird. Ebenfalls bietet das Restaurant auf dem Plateau Zeit für eine Pause. Dort kann man die unberührte Natur genießen und gleichzeitig regionale Aromen und Geschmäcker erleben.