Im Herzen der serbischen Hauptstadt, wo die Save auf die Donau trifft, thront eine monumentale Festung, aus der das moderne Belgrad hervorging und wuchs.
Die Kelten errichteten die erste Festung an diesem strategisch wichtigen Ort. Im 2. Jahrhundert war hier das Militärlager der IV. Legion von Flavius stationiert. Die Belgrader Festung wurde mehrmals zerstört und wiederaufgebaut. Sie wurde von den Byzantinern, den Ungarn und auch den serbischen Königen beherrscht. Ebenfalls kämpften die Türken und die Österreich-Ungarische Monarchie jahrhundertelang um die Herrschaft über sie.
Die turbulente Geschichte der Festung hinterließ Spuren in der Architektur; man findet römische Mauern mit darüber errichteten serbischen Schutzwällen über denen wiederum türkische und österreichische Festungsmauern errichtet wurden.
Die Belgrader Festung erlebte ihr goldenes Zeitalter im 15. Jahrhundert, während der Herrschaft von Despot Stefan Lazarević, als Belgrad mit den Mauern der Oberstadt und der Unterstadt befestigt wurde.
In der oberen Stadt befinden sich Schutzwälle, erbaut auf den Fundamenten des römischen Kastrums, das Despot Stefan-Tor mit dem Dizdar-Turm, wie auch das Zindan-Tor in dessen Türmen einst die Türken ihr Gefängnis stationiert hatten. Auch das Damad Ali-Pashas Turbeh, eines der seltenen Exemplare der islamischen Architektur in Belgrad, sowie der 27 Meter hohe Uhrturm Sahat kula – mit ausgeprägten Barockelementen – ziehen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.
Auch das Tor von Kaiser Karl VI. in der unteren Stadt ist mit Barockelementen verziert. Hier befindet sich auch der Nebojša-Turm, ein gut erhaltener Kanonenturm, der im 15. Jahrhundert zum Schutz der Einfahrt in den Hafen erbaut wurde. Im Laufe der Zeit wurde der Turm in ein Gefängnis umgewandelt, in dem viele serbische Rebellen und Kämpfer gegen die Türken, sowie der berühmte griechische Revolutionär und Schrieftsteller Rigas Velestinlis (Rige od Fere), der auch dort starb, inhaftiert waren.
Im ehemaligen Schießpulverlager (das heutige Barutana) aus dem 18. Jahrhundert finden heute Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt.
Innerhalb der Festung befindet sich der große Park Kalemegdan, die beliebte Promenade aller Belgrader und vieler Touristen. Einst wurden hier auf dem Feld die Feinde erwartet, weshalb der Park den Namen, der durch den Wortaufbau der türkischen Begriffe Kale (Stadt) und Megdan (Feld) entstand, trägt.
Im weitläufigen Park werden den Besuchern zahlreiche Möglichkeiten geboten. Kunstliebhabern empfehlen wir den Kunstpavillon "Cvijeta Zuzorić" sowie den Musikpavillon zu besuchen, während die Tierfreunde einen Besuch im Zoo genießen können.
Ebenfalls empfehlen wir Ihnen einen Abstecher in das Militärmuseum mit zahlreichen Exponaten sowie in das Naturmuseum, im Gebäude der ehemaligen Militärwache.
Die Kinderspielplätze, Sportplätze und Restaurants sorgen für einen noch schöneren Aufenthalt auf dieser bezaubernden Festung.