Geschmack der vergangenen Jahrhunderte

Römische Kaiser beschäftigten sich – wie wir wissen – nicht mit Landwirtschaft, so auch nicht der berühmte Marcus Aurelius Prob, der in Srem geborene Kaiser. Oft wird jedoch über ihn gesagt, er wäre derjenige, der, beinahe eigenhändig, den ersten Weinberg auf dem Fruška Gora angebaut hätte.

Römische Kaiser beschäftigten sich – wie wir wissen – nicht mit Landwirtschaft, so auch nicht der berühmte Marcus Aurelius Prob, der in Srem geborene Kaiser. Oft wird jedoch über ihn gesagt, er wäre derjenige, der, beinahe eigenhändig, den ersten Weinberg auf dem Fruška Gora angebaut hätte. An dieser Legende ist allerdings etwas Wahres dran, denn Pobus – so berichtet die Römische Chronik Historia Augusta – erließ im 3. Jahrhundert ein Dekret, wonach auf dem Fruška Gora der erste Weinberg außerhalb der Apenninenhalbinsel im Römischen Reich angebaut werden durfte. Heute fragen wir uns: Welche Sorte könnte es gewesen sein? Tamjanika – der gelbe Muskateller, der sich damals von den Mittelmeer- und Ägäisinseln aus verbreitete und auch heute noch beliebt ist? Oder vielleicht war es Grašac (Welschriesling), eine Sorte, deren erste Erwähnung in historischen Unterlagen genau in dem Fruška Gora, und zwar im Herbarium von Andreas Wolny war? Vielleicht der kleinkörnige Belina, der ursprünglich aus dem Balkan stammt und der Vorfahre der meisten berühmten europäischen Sorten darunter Chardonnay, Smederevka (Dimyat), Furmint und Riesling ist? Oder eine uns heute unbekannte Sorte?

Wir können nur mutmaßen und uns in Geschichten über die alte Tradition der Weinherstellung in Serbien versetzen, während wir authentische Weine aus alten Rebsorten aus unserer Region genießen.

Unsere Zeitreise können wir mit dem Tamjanika beginnen, der lokalen Bezeichnung für eine Sorte, die in der ganzen Welt unter dem Namen Gelber Muskateller verbreitet ist und in Serbien als trockener, frischer und aromatischer Wein hergestellt wird – im Gegensatz zu anderen Weinregionen der Welt, wo er in der Regel süß ist.

Unsere Zeitreise können wir mit dem Tamjanika beginnen, der lokalen Bezeichnung für eine Sorte, die in der ganzen Welt unter dem Namen Gelber Muskateller verbreitet ist und in Serbien als trockener, frischer und aromatischer Wein hergestellt wird – im Gegensatz zu anderen Weinregionen der Welt, wo er in der Regel süß ist.

Die ideale Fortsetzung wäre der Weiße Grašac, der souveräne König von Fruška Gora, der in vielen Weinbergen Serbiens und im gesamten Einzugsgebiet der Donau vorkommt. Charaktervolle, saftige Weine mit viel reifer Frucht, Pollen- und Kräuteraromen sind ein hervorragender Speisenbegleiter.

Ein zarter, eleganter und verführerischer Rotwein aus der Sorte Skadarka, auch bekannt als Kadarka, wäre eine hervorragende Fortsetzung unserer Reise durch alte Sorten. Mit ihrer klaren Farbe, ihrem feinen Aroma nach reifen Sauerkirschen und Pflaumen und ihrem seidigen, edlen Geschmack eignen sich die Weine aus dieser edlen Sorte, die – der Überlieferung nach – aus der Gegend um Skadar stammt, perfekt als Begleiter von leichteren Fleisch- oder Pilzgerichten.

Prokupac wäre eine logische Fortsetzung. Brombeere, Kirsche, Moosbeere, Pfeffer und Gewürze bestimmen seinen Charakter. Sein fester tanninhaltiger Griff am Gaumen verlangt einen guten Biss, und die Weine aus Prokupac – einer Sorte, die tief in der serbischen Weinidentität verwurzelt ist – sind ein idealer Begleiter für gegrilltes Fleisch.

Wir könnten die Reise mit etwas Süßem beenden, und da würden wir definitiv ins 18. Jahrhundert zurückspringen, als Zaharije Orfelin in „Iskusni podrumar“ (Der erfahrene Kellermeister) – dem ersten Buch über Wein in serbischer Sprache – das Rezept für den berühmten Bermet niederschrieb, einen aromatischen Süßwein, der noch immer der Stolz von Sremski Karlovci ist.

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